
Arbeit & Wirtschaft
Wir müssen die Chancen von Digitalisierung und Globalisierung nutzen und unsere Marktwirtschaft dabei weiter sozial gestalten.
Wir brauchen in Deutschland Bürokratieabbau, einen Stopp der Überregulierung der Unternehmen und eine neue Existenzgründungswelle. Gleichzeitig sind mir sichere Arbeitsplätze und hohe Arbeitsschutz- und Gesundheitsschutzstandards ein wichtiges Anliegen. Zudem sollten nicht alle gesellschaftlichen Bereiche insbesondere das Gesundheitswesen vollständig ökonomisiert werden. Eine starke Wirtschaft ist kein Selbstzweck, sondern muss den Menschen, der Gesellschaft und ihren Werten dienen.
Unnötige Bürokratie kostet die Bürger und Verwaltung Zeit und Geld. Und sie bremst die Wirtschaft, insbesondere bei Gründungen und Innovationen. Damit unsere deutschen Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, muss der Bürokratieabbau massiv vorangetrieben werden, in dem zum Beispiel Empfehlungen des Nationalen Normenkontrollrates umfänglicher umgesetzt werden.
Deutschland ist Weltmeister bei der Dauer von Planungs- und Genehmigungsverfahren. Die Planung und Genehmigung von Verkehrswegen dauert heute bis zu 10 Jahren. Bei der Ausweisung von Gewerbe- und Wohnflächen dauert die Planung, Genehmigung oder Änderung der Flächennutzungspläne ebenfalls viel zu lange. Deutsche Großprojekte verzögern sich durch immer neue gerichtliche Überprüfungen, Auseinandersetzungen und die Ausweitung von Klagerechten teilweise um mehrere Jahrzehnte. Wenn unser Land wieder moderner, flexibler und wettbewerbsfähiger werden will, müssen die Planungs- und Genehmigungsverfahren drastisch verkürzt werden. Dann können auch Klagewege und Klagemöglichkeiten reduziert werden. Die öffentlichen Genehmigungsbehörden müssen personell aufgestockt, private und öffentliche Planungskapazitäten erweitert und Standards angepasst werden. Zu häufig dauert die Projektplanung in Deutschland viel zu lange und scheitert am Ende nicht selten sogar ganz. Unsere aufgeblähte Bürokratie verlangsamt Prozesse und ist an vielen Stellen zu hierarchisch und komplex.
Deutschland steht vor einer enormen demographischen Herausforderung. Die Rentnergeneration wächst, nachkommende Generationen werden quantitativ kleiner, das Erwerbspersonenpotenzial sinkt. Gleichzeitig erhöhen sich die Qualifikationsanforderungen in den Unternehmen. Qualifikationsanpassungen und Weiterbildungsnotwendigkeiten werden unabdingbar. Ziel müssen Qualitätssteigerungen und bessere Weiterbildungsmöglichkeiten sein. Ziel müssen Qualitätssteigerungen und bessere Weiterbildungsmöglichkeiten im beruflichen Bereich sein. Dazu sind die Fortschritte bei der Nutzung digitaler Bildungsmöglichkeiten weiterzuentwickeln. Niemand der heute ausgebildet wird, wird zukünftig noch ohne Weiterbildung und Qualifizierung auskommen. Daher ist es erforderlich, alle Qualifizierungsreserven in Deutschland zu heben, die Zahl der Ausbildungsunternehmen zu erhöhen und Instrumente für eine arbeitsbegleitende Qualifizierung zu ermöglichen. Grundsätzlich ist dabei die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Ausbildungen anzuerkennen und entsprechend wertzuschätzen.
Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt in den nächsten Jahren massiv verändern. Die Flexibilitätsanforderungen an Unternehmen und die Beschäftigten werden in der Folge deutlich zunehmen. Was wir in der Pandemie als Boom des Home-Office erlebt haben, ist dabei nur ein kleiner erster Vorgeschmack. Notwendig sind neue Flexibilitätskonsense zwischen Unternehmen, Beschäftigten und Gewerkschaften. Wir brauchen ein atmendes Arbeitszeitregime, das sowohl Unternehmen wie Beschäftigten mehr Freiräume schafft, ohne eine der beiden Seiten zu überfordern. Jährliche Arbeitszeitkonten statt wöchentliche Höchstarbeitszeiten könnten dazu einen wichtigen Beitrag leisten und sollten daher vom Gesetzgeber gefördert werden.
Meine Haltung zur Schuldenbremse ist klar: An ihr wird es keine Änderung geben. Die solide Finanz- und Haushaltspolitik der vergangenen Jahre hat die Grundlage dafür geschaffen, dass Bund und Länder in der Corona-Krise schlagkräftig handeln konnten. Durch den Eintritt der geburtsstarken Jahrgänge ins Rentenalter wird die Frage der Generationengerechtigkeit in der Finanzpolitik des Bundes eine immer größere Rolle spielen. Deshalb ist die ungebremste Aufnahme immer neuer Schulden abzulehnen.
Ich teile die Meinung der Jungen Union Deutschlands, dass wir als Gesellschaft junge Menschen motivieren sollten, sich neben der Schule oder dem Studium etwas dazuverdienen. Daher setze ich mich als JU-Mitglied und Kandidatin für die Erhöhung der Einkommensgrenze von geringfügig entlohnten Beschäftigungen von 450 Euro auf 600 Euro pro Monat ein. Außerdem soll im 5-Jahres-Zyklus die Notwendigkeit einer Anpassung der Einkommensgrenze hinsichtlich der allgemeinen Lohnentwicklung überprüft werden.