
Bezahlbares Wohnen
Wohnen ist mehr als einfach nur ein Dach über dem Kopf. Wohnen ist Lebensqualität, bietet Heimat und schafft Geborgenheit – egal ob im eigenen Haus oder in der Mietwohnung, egal ob in der Stadt oder auf dem Land. Deshalb muss Wohnen bezahlbar sein, dabei helfen aber keine Deckel oder Bremsen, sondern nur eines: Bauen.
Wo Wohnraum teuer ist oder fehlt, muss die Devise heißen: mehr, schnell, modern und bezahlbar bauen. Wo Gebäude alt sind, gilt es, sie auf den heutigen Stand zu bringen und energetisch zu sanieren. Der Wunsch nach einem Eigenheim soll schneller in Erfüllung gehen.
Dabei darf die Förderung des sozialen Wohnungsbaus nicht aus den Augen verloren werden, genauso wie die notwendigen energetischen Sanierungen nicht die Mieter finanziell überlasten dürfen.
Bund, Länder und Kommunen müssen Anreize für Investoren schaffen, um gerade in schnell wachsenden Städten bezahlbaren und sozialen Wohnungsbau zu fördern. Auf Bundesebene sind hier vor allem steuerliche Sonderabschreibungen und Erhöhung der Abschreibung von Gebäuden eine gute Idee, wenn in Kommunen eine unterdurchschnittliche Anzahl an bezahlbaren Wohnungen zur Verfügung steht oder die Durchschnittsmieten zu stark ansteigen.
Ich sage Nein zur Mietpreisbremse! Ebenso wie die Leipziger Milieuschutzsatzungen verhindert Sie dringend erforderliche Investitionen und Instandsetzungen. Stattdessen sollten die Förderungen für Genossenschaftswohnen ausgeweitet werden. Der beste Mieterschutz ist und bleibt aber ausreichender Wohnraum. Darum müssen wir das Problem an der Wurzel packen, anstatt mit rechtlich fragwürdigen und ungeeigneten Eingriffen zu agieren.
Der Anspruch in Deutschland energetisch effizient und nachhaltig zu bauen, ist gut jedoch ebenso teuer.
Abschreibungsmöglichkeiten für Bauprodukte und Baudienstleistungen bei Neubau und Sanierungen sollten ausgeweitet werden. Dadurch kann der Bund innovatives und ressourcenschonendes Bauen fördern, damit z.B. Bauen mit natürlichen oder recycelten Baustoffen, Wärmepumpen, Fotovoltaik und -thermie oder grünen Dächern und Wänden kein Luxus, sondern die Regel wird.
Im europäischen Vergleich gehören wir zu den Schlusslichtern bei der Eigentumsquote. Dabei kann Wohneigentum ein wichtiger Schutz vor Altersarmut sein.
Der Bund sollte Wohneigentumsbildung mit dem Ziel fördern, dass Deutschland mindestens ein 1:1-Verhältnis von Mietern zu Eigentümern erreicht. Dabei geht es nicht nur um Neubauten, sondern auch darum, die Sanierung alter Häuser z.B. im ländlichen Raum attraktiver zu machen.
Damit Familien heutzutage bauen bzw. Wohneigentum kaufen können, müssen sie eine hohe Summe an Eigenkapital mitbringen. Für junge Familien oder Menschen mit einem langen Ausbildungsweg ist es dadurch meist unmöglich, sich den Traum von Wohneigentum zu erfüllen. Die Förderung von Eigenkapitalbildung ist mir deshalb wichtiger als direkte Zuschüsse.
Planungs- und Genehmigungsrecht müssen angepasst werden. Die Verwaltungen und Verwaltungsgerichte sollten alle Beschleunigungspotenziale der Digitalisierung nutzen. Alle Akten und Urkunden müssen elektronisch einreichbar sein und entsprechend verarbeitet werden.
Der Bund sollte junge Familien beim Erwerb oder Erhalt von Wohneigentum unterstützen. Die Grunderwerbssteuer für das erste Wohneigentum sollte abgeschafft, die Erbschaftssteuer fürs erste, selbstgenutzte Wohneigentum reduziert werden.